Worauf man bei einer Vollfinanzierung von Immobilien achten sollte
Bei einer Vollfinanzierung wird zum Beispiel der Kauf einer Immobilie nur mit Fremdkapital finanziert. Die Finanzierung erfolgt ohne Eigenkapitalanteil. Die Vollfinanzierung ist beispielsweise in den USA, in Großbritannien und in Spanien üblich, während sie in Deutschland (noch) eher selten zu finden ist.
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Insbesondere die deutschen Niederlassungen von Kreditinstituten aus diesen Ländern offerieren mit Vorliebe die Vollfinanzierung. Hierzulande brechen immer mehr Kreditinstitute und Online-Baufinanzierer mit der alten Branchenregel, die besagt, dass Häuslebauer mindestens 20 Prozent Eigenkapital mitbringen sollten, damit der Immobilienbau eine solide Basis besitzt. |
Die Vollfinanzierung zu 100 Prozent etabliert sich immer mehr. Die derzeit günstigen Bauzinsen scheinen die Vollfinanzierung interessant zu machen.
Niedrige Zinsen ermöglichen eine Vollfinanzierung
Viele Anbieter offerieren eine 100 Prozent Finanzierung, andere gehen darüber hinaus und finanzieren bis zu 120 Prozent. Damit können auch Nebenkosten, wie beispielsweise Notargebühren, Renovierungskosten oder Kücheneinbaukosten abgedeckt werden.
Folgende Faustregel ist üblich: Das jährliche Nettoeinkommen multipliziert mit dem Faktor 9 ergibt die mögliche Kreditsumme. Bei einem jährlichen Nettoeinkommen von 24.000,00 Euro ist demnach ein Baukredit in Höhe von 216.000,00 Euro möglich.
Als umworbene Interessenten gelten insbesondere junge Familien mit gutem Verdienst, die noch keine Rücklagen angespart haben. Laut Experten ist die Vollfinanzierung jedoch eher für Topverdiener mit sicherem Arbeitsplatz geeignet, die in der erworbenen Immobilie wohnen bleiben und nicht mehr umziehen möchten. Eine relativ hohe Tilgungsrate von mindestens zwei Prozent ist bei einer 100-Prozent-Finanzierung ratsam.
Vertragsinhalt sollten Sondertilgungsrechte bzw. Sondertilgungsmöglichkeiten sein und diese sollten auch genutzt werden.
Es sollte bedacht werden, dass bei einer Vollfinanzierung hohe monatliche Tilgungsraten finanziert und Rücklagen, beispielsweise für fällige Renovierungen, gebildet werden müssen bzw. sollten.
Solide Finanzverhältnisse bei der Vollfinanzierung notwendig
Eine Vollfinanzierung erhält nicht jeder, die Geldgeber sichern sich ab. Interessenten müssen in der Regel solide Finanzverhältnisse vorweisen können. Lange Laufzeiten und hohe Tilgungsraten verlangen ein auf die Dauer sicheres und angemessenes Einkommen.
Außerdem wird meist ein massiver Zinsaufschlag von 0,4 bis 0,8 Prozent erhoben.
Der Vorteil einer Vollfinanzierung liegt auf der Hand, Bauwillige können sich schneller zum Bau oder Kauf entscheiden. Hohe Zinsen und die höhere Belastung in der Abzahlungsphase stehen diesem Vorteil gegenüber.
Zinsen, Tilgung , steuerliche Förderung und Zukunftssicherheit sind wichtige Aspekte von Finanzierungen. Um hier keine teuren Fehler zu machen, sollte ein Vollfinanzierung Vergleich von einem erfahrenen Experten eingeholt werden.
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